1. Ausbildungsziele für den Bereich Mentales Training
Folgende Ausbildungsziele können im Bereich Mentales Training, Persönlichkeitsentwicklung und soziale Kompetenz definiert werden:
- Das Entwickeln von Bewegungsfreude,
- erfahren von Erfolgserlebnissen,
- und als ersten Schritt zur Entwicklung von Teamfähigkeit das Erfahren von Bindung, Erlebnis und Wohlbefinden im Team oder in der Trainingsgruppe.
2. Trainingsinhalte für den Bereich Mentales Training
Wichtige Trainingsinhalte des Grundlagentrainings sind auch für diesen Bereich das Trainieren der Gleichgewichtsfähigkeit sowie andere einfache Koordinationsübungen.
Übungsbeispiele:
- Einfache Übungen aus dem Life Kinetik ® - Programm
- Klassische Laufschule und Variationen an der Koordinationsleiter
- Gleichgewichtsübungen im Stand oder kniend (z. B. auf Gymnastikmatten)
- Übungen aus dem erlebnispädagogischen Bereich
Ausformuliertes Übungsbeispiel – Das Lernzielmodell
Das Lernzonenmodell wird zur Sensibilisierung für die Wahrnehmung eigener Grenzen sowie zur Klärung von Zielen, Erwartungen und Befürchtungen herangezogen.
Gruppengröße:
Geeignet für kleine, mittelgroße und große Gruppen
Zeiteinsatz:
ca. 30 Minuten
Materialeinsatz:
3 Reepschnüre ca. 4 m, 8 m, und 12 m lang
Schritt 1:
Mit einer Reepschnur legt der Trainer einen ca. 1,5 m großen Kreis um sich und erklärt:
„Bei den Lernformen, die wir anwenden, geht es auch darum, in emotional intensiven Situationen durch das eigene Handeln zu lernen. Es kann sein, dass ihr euch manchmal unsicher sein werdet, wie ihr euch verhalten oder entscheiden sollt. Deswegen möchten wir euch das folgende Modell vorstellen. Der Kreis in dem ich stehe, symbolisiert die sogenannte Komfortzone. Das ist der Bereich mit dem ich vertraut bin, mit dem ich schon viele positive Erfahrungen gemacht habe. Hier hinein gehören meine Hobbys, meine Freunde ..., kurz alles das wo ich mich sicher und aufgehoben fühle.“
Schritt 2:
Der Trainer legt mit einer zweiten Reepschnur den zweiten Kreis aus und beschreibt: „Dieser Kreis symbolisiert die Lernzone oder den Bereich der Herausforderung. Hier fühle ich mich ab und zu unbehaglich, da mir Situationen, Aufgaben oder Menschen nicht vertraut sind. Ich habe vielleicht ein mulmiges Gefühl, weil ich noch nicht weiß, welche Konsequenzen mein Handeln oder meine Entscheidungen haben werden. Hier kann ich Neues erfahren und ausprobieren, hier findet Lernen statt. In diesem Bereich wollen wir uns in diesem Training aufhalten.“
Schritt 3:
Der Trainer legt mit der dritten Reepschnur den letzten Kreis aus und beschreibt: „Dies ist die Panikzone. In dieser Zone habe ich Angst und kann nicht mehr optimal handeln. Hier bin ich überfordert und hier wird es auch gefährlich, hier ist meine psychische Sicherheit bedroht. In diesem Bereich reagiert das Stammhirn entweder mit tot stellen, weglaufen oder Kampf. Diese Zone soll nach Möglichkeit nicht betreten werden. Die Grenze zwischen Lernzone und Panikzone ist manchmal schmal.“
Schritt 4:
Nun begeben sich die Teilnehmer in die Komfortzone und überlegen hier für sich über welche Fertigkeiten und Stärken sie verfügen. Danach betreten die Teilnehmer die Lernzone und überlegen welche Lernziele sie haben und was sie erreichen möchten. Dies kann sowohl im sportlichen als auch im privaten Feld sein. Sich auf das Training beziehen oder auf den Alltag. Anschließend sollen die Teilnehmer darüber nachdenken, welche ihrer Stärken ihnen helfen kann, ein Ziel in der Lernzone (z. B. weniger aufgeregt bei Wettkämpfen zu sein) zu erreichen.
Die Übung kann in jeder Altersgruppe durchgeführt werden. Bei der Anmoderation ist auf die altersgerechte Wortwahl zu achten. (Copyright für diese Übung: Gustav und Heidi Harder).